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Orthomolekulare Medizin als eine wichtige Säule in der Geriatrie


Der medizinische Praktiker stößt bisweilen an die Grenzen seines Behandlungserfolgs, wenn er es mit älteren Menschen (Geriatrie – Altersheilkunde) zu tun hat, die älter als manchmal 40, in der Regel aber älter als 50 Jahre sind. Ein gut gewähltes homöopathisches Medikament greift gar nicht oder aber greift und behandelt zwar die psychische Ebene erfolgreich, kann aber seltsamerweise keine körperliche Besserung mit sich bringen. Was geschieht hier?

Homöopathie ist eine reine Informationsmedizin. Durch homöopathische Mittel werden Informationen vermittelt: Der Patient erhält Anregungen zu neuen Verhaltensweisen oder auch alte und krankmachende seelische Muster werden infrage gestellt und durch neue ersetzt.

Wir könnten dies auf einer anderen Ebene beispielhaft so beschreiben, dass der Fahrer (Seele) eines Autos (Körpers) z.B. seinen bislang aggressiven Fahrstil, der dazu führte, dass er jede zweite Ampel bei Rot überfuhr, ändert und beginnt, friedlicher, demütiger und gelassener Auto zu fahren. Sein Auto (Körper) wird es ihm danken, da die Verschleißerscheinungen wie z.B. zu schnell abgefahrene Reifen abnehmen werden, da Bremsmanöver nicht mehr so häufig notwendig sind. So eine Wirkung könnte z.B. durch die Gabe des Arzneimittels Nux vomica (astrologische Konstellation: Mars/Venus/Saturn – MA/VE/SA) eintreten.

Was passiert nun aber bei alten oder sehr alten Autos? Obwohl durch die Gabe eines Arzneimittels der Fahrer seinen Fahrstil verändert hat, sind die Reifen des Autos einfach abgefahren. Die Reifen sind alt und müssen erneuert werden.

Genau hier setzt die orthomolekulare Medizin im Idealfall an. Die Erfahrung zeigt, dass ab einem Lebensalter zwischen 40 und 50 Jahren die ersten Verschleißerscheinungen bei vielen Menschen auftreten und dies hat in der Regel mit natürlichen Alters- und Abnutzungserscheinungen zu tun, mit den Auswirkungen von jahrelangem Stress oder von Umwelt- und Strahlenbelastungen, einem durch Lebens-, Koch- und Ernährungsgewohnheiten geschundenen Körper (Rauchen, Trinken, schlechtes oder minderwertiges Essen) oder speziellen emotionalen Mustern zu tun, die den Körper genauso belasten oder auch bestimmte körperliche Ressourcen leichter als bei anderen Menschen erschöpfen können. Es wird dann zwingend notwendig, essentielle Mineralstoffe, Spuren-Elemente oder auch Vitamine und Aminosäuren zusätzlich hinzu zu führen, weil der ältere Körper im Mangel dieser Stoffe ist. Erst wenn diese Stoffe wieder in ausreichender Menge vorhanden sind, ergibt sich auch eine körperliche Verbesserung.

Beispiele: Jahrelange Raucher weisen wesentlich häufiger geringere Vitamin-A-Spiegel und Vitamin-C-Spiegel auf als Nicht-Raucher. Sie müssen früher zusätzlich Vitamin A und Vitamin C ergänzen oder werden an den körperlichen Mangelerscheinungen dieser Stoffe leiden, da die Entgiftung der Folge-Erscheinungen des Rauchens einen höheren Vitamin-A und Vitamin-C-Bedarf erfordert.

Wer regelmäßig Alkohol trinkt, hat in der Regel einen höheren Bedarf an Magnesium und Vitaminen des B-Komplexes.

Patienten, die regelmäßig schulmedizinische Präparate wie z.B. Cortison einnehmen, um Entzündungen vorzubeugen, haben dadurch aber zugleich einen höheren Bedarf an Kalium, da der Gehalt an Kalium durch Cortison vermindert wird.

Menschen, die in Gebieten leben, die einen Mangel an bestimmten Mineralien haben, weisen oft Krankheiten auf, die aus einem Mangel an eben diesen Mineralien oder Spuren-Elemente entstehen. Umgekehrt gibt es in bestimmten Gebieten bestimmte Krankheiten gar nicht, weil die Böden an Mineralien und Spurenelementen reich sind, die diese Krankheiten verhindern.

In naturheilkundlichen und ernährungsbewußten Kreisen ist oft die Meinung zu hören, dass die Nahrungsergänzungsmittel eine unnatürliche Ernährung darstellen und man lieber durch gute und biologisch angebaute Nahrung die wesentlichen Vitalstoffe zuführen sollte. Leider kann ich diese Meinung aus verschiedenen Gründen nicht teilen. Zum einen leben wir heute eben nicht mehr in einer natürlichen Umgebung, sondern sind durch eine enorme Menge von Umweltgiften und modernen Einflüssen teils sehr schädlichen Auswirkungen ausgesetzt, die selbst durch eine biologisch-dynamische Ernährung nicht mehr kompensiert werden können. Es stellt sich sogar hier die Frage, ob biologisch angebaute Produkte überhaupt noch heute über die Mineralien und Spurenelemente verfügen, wie sie vielleicht vor hundert Jahren im Boden vor der „Blüte“ der Agrikultur-Chemie noch vorhanden waren. Zum anderen stellen „Nahrungsergänzungsmittel“ im Idealfall auch nicht eine „Ernährung“ oder „Nahrung“ dar, sondern sie sind therapeutische Maßnahmen, um Mangelzustände zu kompensieren und wieder auszugleichen. Kein vernünftiger Arzt käme auf die Idee, einem Patienten mit ernster Blutarmut eisenhaltige Präparate aus dem Reformhaus zu verschreiben, sondern er würde eine Blutkonserve als Notfallmaßnahme anhängen. Gleiches gilt auch für viele Nahrungsergänzungsmittel, die immer in therapeutischen Dosen und damit sehr hochdosiert gegeben werden als Therapie, nicht als Ernährung. Die therapeutische Erfahrung zeigt einfach, dass manche Mangelerscheinung mit hochdosierten Stoffgaben zu behandeln ist und dem Patienten beispielsweise nicht zugemutet werden kann, ein Kilo Karotten zu essen, um seinen erhöhten, therapeutisch notwendigen Beta-Carotin-Bedarf zu decken. Wenn der Mangel erst einmal manifest ist, bedarf es eben auch der Notfallmaßnahme.

Es soll nun in diesem Buch ein Brückenschlag geschlagen werden zwischen den vielen essentiellen Vitaminen und nicht-essentiellen Vitaminoiden, Mengen-Mineralstoffen, Aminosäuren, Fettsäuren und Spurenelementen, ihrer Bedeutung für bestimmte körperliche Funktionen und die Krankheits-Konsequenz bei ihrem Wegfall oder ihrer Erschöpfung. Daneben soll auch die Signatur dieser Stoffe zur Sprache kommen und deren Verbindung mit bestimmten emotionalen Mustern. Herrschen bestimmte emotionale Muster bei einem bestimmten Menschen vor, so kann es erfahrungsgemäß auch leichter oder schneller zu einer Erschöpfung der Stoffe im Körper kommen, die mit diesen emotionalen Mustern im Zusammenhang stehen.


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