Wie bereits in einem vorherigen Kapitel ausgeführt, muss das Radix-Horoskop, das eigentliche Geburtshoroskop keineswegs immer die Ursache für ein bestimmtes Leiden sein. Das Geburtshoroskop zeigt die grundlegenden Charaktereigenschaften, Talente, Schwerpunkte und konstitutionellen Anlagen und damit auch die entsprechenden konstitutionellen Arzneimittel an („Tafelrunde“). Wie im Kapitel „Astrologie in der Zeitachse“ gezeigt, gibt es aber auch andere Ebenen, die ursächlich für die Entstehung von Krankheiten in Frage kommen können. Wir müssen daher vor einer Diagnose des Problems entscheiden, welche Ebene ursächlich in Frage kommen wird. Welche Ebenen stehen grundlegend zur Verfügung?
In der astrologischen Praxis hat sich die Verwendung der astrologischen Ebenen-Pyramide sehr bewährt. Es handelt sich dabei um eine Unterscheidung von bis zu acht verschiedenen Ebenen, die astrologisch bedeutsam sein können und die hier unten abgebildet sind:
Diese Unterscheidung hat sich aus der astrologischen Praxis zwangsläufig ergeben, weil für die Diagnose eines Problems häufig genau unterschieden werden muss, wo das Problem lokalisiert ist, z.B. auf der Ebene des Grundhoroskops (Radix-Ebene) oder vielleicht eher nur auf der Ebene des Jahreshoroskops (Solar-Ebene). Diese Unterscheidung fällt nicht immer leicht, kann aber oft durch den Zeitpunkt des erstmaligen Auftritts der Problematik gut eingegrenzt werden. Handelt es sich um ein langjähriges, chronisches Problem? Wahrscheinlich liegt dessen Ursache dann tatsächlich in der Ebene des Grundhoroskops (Ebene 6). Trat das Problem erst vor kurzem um den sich alljährlich wiederholenden Geburtstag des Klienten auf? Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Ursache im aktuellen Solar des Klienten zu finden ist. Ist der Klient gerade z.B. 42 Jahre alt geworden und hat sich das Problem um das 42. Lebensjahr erstmals gezeigt? Dann sollten wir wahrscheinlich das 7. Septar für den Zeitraum vom 42. bis 49. Lebensjahr in Betracht ziehen. Ist das Problem nicht um den Zeitpunkt des Geburtstags aufgetreten und korreliert der Erstauftritt des Problems auch nicht mit dem Beginn eines Septars, so würden sich Transite, Auslösungen oder Graddirektionen zur Untersuchung anbieten.