Astrologische Transite, Auslösungen, Direktionen und Zeithoroskope - was ist das?
Leider zeigt die astromedizinische Erfahrung, dass es nicht ausreichend ist, allein mit dem Radix-Horoskop, also dem Geburtshoroskop oder auch Grundhoroskop eines Menschen zu arbeiten. Zwar kann man in diesem Horoskop grundlegende Charaktereigenschaften, Potentiale, Talente, Fähigkeiten aber auch Blockaden, belastende Verhaltensmuster, Erleidensformen und Krankheiten erkennen, die das ganze Leben lang gelten und damit so etwas wie die Konstitution eines Menschen ausmachen. Viele gesundheitliche oder psychische Probleme haben aber nicht in den astrologischen Konstellationen des Radix-Horoskops für das ganze Leben ihre Ursache, sondern in ganz anderen Ebenen. Man unterscheidet grundlegend bis zu acht verschiedene astrologische Ebenen, in denen sich für bestimmte Zeiten verschiedene Planeten-Konstellationen auslösen oder aktualisieren können, von denen das Radix-Horoskop nur eine Ebene darstellt. Das Radix-Horoskop ist also alles andere als statisch, sondern bekommt durch eine Art Verlängerung in die Zeitachse eine gewisse Dynamik: Bestimmte Einflüsse werden stärker oder schwächer, es kommen manchmal grundlegend völlig neue, bis dato unbekannte Einflüsse zum Gelten, mal wird man gefördert, mal ausgebremst. In der Astrologie spricht man von Transiten, Auslösungen, Direktionen, Jahreshoroskopen und Siebenjahreshoroskopen, die das Grundhoroskop ergänzen und in einer zeitlichen Dynamik verändern. Wir alle wissen, dass das Leben keine statische sondern eine sehr dynamische Angelegenheit ist, das manchmal von Glück und Freude, manchmal aber auch von Kummer und Tränen geprägt ist. Dies muss sich selbstverständlich auch in der astrologischen Lehre der Zeit-Direktionen niederschlagen. Gerade die zeitweiligen Veränderungen aber sind es, die krankheitsbezüglich wirken können und so ist es notwendig, sich auch eingehend mit der astrologischen Zeit-Direktionslehre zu beschäftigen, um für alle Fälle eine astrologische Konstellation nicht nur im Radix-Horoskop, sondern auch in den Zeit-Direktionen lokalisieren zu können.
Die erste Ebene der Zeit-Direktionen sind die Transite. Dabei handelt es sich um die aktuellen Bewegungen der Planeten z.B. in Bezug auf das Grundhoroskop eines Menschen. Man spricht von einem Transit eines Planeten auf einen Planeten im Grund- oder Radixhoroskop, wenn dieser Transitplanet einen Aspekt zu diesem Planeten im Radix aufweist. In der Regel nutzt man hier die bekannten klassischen, großen Aspekte wie Konjunktion (0 Grad), Opposition (180 Grad), Trigon (120 Grad), Quadrat (90 Grad) und Sextil (60 Grad).
Wenn beispielsweise der Planet Mars im Transit über den Planeten Saturn im Radix läuft, also über den gleichen Tierkreisgrad geht, an dem der Saturn im Radixhoroskop stand, so spricht man von einem Transit oder man sagt auch: Der transitierende Mars steht in Konjunktion mit dem Radix-Saturn. Planeten sind ja ständig in Bewegung und die Momentaufnahme der Stellung der Planeten zum Zeitpunkt der Geburt eines Menschen stellt zwar eine Imprägnation des Horoskops oder Lebensplans für diesen Menschen dar, aber kurze Zeit später haben sich die Planeten am Himmel schon wieder weiterbewegt. Und sie tun dies natürlich kontinuierlich fort. Wenn aktuell laufende Planeten in einem bestimmten Aspektverhältnis die Planeten im imprägnierten Radix des Menschen transitieren, so stellt dies einen aktuellen, neuen Einfluss dar, der dann auf den Geborenen wirkt und den er als Konstellation unter Umständen gar nicht aus seinem Radix-Horoskop kennt. Diese Konstellation, wie z.B. die Mars-Saturn-Konjunktion als Transit, wird eine bestimmte Herausforderung, ein Erlebnis, eine Begegnung oder in diesem Fall mit Mars und Saturn eine gewisse Einschränkung oder Blockade mit sich bringen. Egal, ob der Geborene es versteht, diese Herausforderung der Thematik von Mars/Saturn in der Erlebensform zu meistern, oder ob er an dieser Herausforderung eher scheitert und so sich die Erleidensform dieser Konstellation krankheitsbezüglich bemerkbar macht, so stellt diese Konstellation doch immer einen aktuellen Transit dar. Es geht in der Astrologie und Astromedizin dann darum, diese Konstellation zu erkennen, zu lokalisieren und auch inhaltlich zu benennen, um Lösungsmöglichkeiten dafür zu finden. Krankheitsbezüglich sind oft insbesondere Planeten-Transite von langsam laufenden Planeten wie Mars, Pluto, Saturn, Uranus und Neptun zu Planeten im Radix-Horoskop und hier natürlich insbesondere mit den starken Winkelaspekten wie hauptsächlich Konjunktion und Opposition, aber auch Quadrat und Trigon. Grundlegend kann natürlich jeder transitierende Planet mit jedem Aspekt auf einen anderen Planeten eine Qualität oder Thematik von positiver oder negativer Natur in das Leben des jeweiligen Menschen zeitweilig für die Dauer des Transits hineinbringen.